Bioenergy-Silphium
Erhöhung der Biomasseproduktion durch Silphium perfoliatum L. zur energetischen Verwertung in Österreich
Synopsis
Das zentrale Ziel des Projektes „Bioenergy-
Silphium“ ist die nachhaltige Erhöhung der Biomasseproduktion durch
Silphium perfoliatum L. zur energetischen Verwertung in Österreich, ohne die bestehenden Flächen zur Nahrungs- bzw. Futtermittelgewinnung einzuschränken. Die ertragsstarke, mehrjährige und anspruchslose Pflanze ist neben den bereits bisher zur Biomassegewinnung genutzten Flächen auch für solche interessant,
die derzeit nicht, bzw. nur im geringen Umfang genutzt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft wurden Lösungsansätze konzipiert, um die Potentiale hinsichtlich Biomasse- und Energieertrag vermehrt auszuschöpfen. Gleichzeitig wird das Ziel der Minimierung des Bodenabtrags (Erosion), der Belastung der Grund- und Oberflächenwässer durch Nährstoffeintrag, sowie der Emissionsbelastungen verfolgt.
Kurzfassung
Die Energiepolitik der Europäischen Gemeinschaft zielt darauf ab, den Anteil an erneuerbaren Energiequellen zu steigern (Richtlinie 2009/28/EG). Aus diesem Grund gewinnt die Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen an Bedeutung und führte zur Ausweitung der Anbauflächen dominierender Energiepflanzen, wie z.B. Mais, Hirse, etc. Die Folge sind vermehrter Schädlings- und Krankheitsbefall (
Diabrotica virgifera bzw. Fusarien) und erhöhte Umweltbelastungen. Der zwangsweise Rückgang der Flächen für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion führt zu Spannungen am Lebensmittelmarkt.
Das zentrale Ziel des Projektes „Bioenergy-
Silphium“ ist die nachhaltige Erhöhung der Biomasseproduktion zur energetischen Verwertung in Österreich, ohne dabei die Ernährungssicherheit einzuschränken. Die Auspflanzung auf Flächen bisheriger Biomasseproduktion und auf nicht oder in geringem Umfang landwirtschaftlich genutzten Flächen, soll die Aufbringung von Biomasse erhöhen und nachhaltig sichern.
Die Aussaat von hochwertigem Saatgut mittels geeigneter Saatguttechnologie, anstatt der üblichen Auspflanzung, steigert die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Energiepflanzen. Der Methangasertrag aus der Biomasse wird mittels Biogastest nach VDI 4630 festgestellt. Durch unterschiedliche Vorbehandlungsmaßnahmen soll die Gasausbeute erhöht werden. Die Eignung zur thermischen Nutzung bzw. zur Ethanolgewinnung wird durch Berechnungen auf der Basis von Inhaltsstoffanalysen überprüft. Zur endgültigen ökonomischen Bewertung werden das Ertragspotential in unterschiedlichen Klimazonen in Österreich und das Energiepotential festgestellt.
Zur Erreichung der Projektziele werden vier Feldversuche mit
Silphium perfoliatum L. in den unterschiedlichen Klimazonen Österreichs angelegt, die das notwendige Material für die Erntegutanalysen liefern. Am Standort Grabenegg werden die klima- und umweltrelevanten Parameter (C-Senkungspotential, Grundwasserbelastungen, Wassererosion) geprüft. Auf allen Standorten werden Kulturführungsmaßnahmen untersucht, Ertragsmessungen und Bodenuntersuchungen durchgeführt. Von den erlangten Erkenntnissen werden Anbauempfehlungen abgeleitet, die potentiellen Anwendern zur Verfügung gestellt werden.